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Stadt Flensburg unterstützt die Deutsche Feuerwehrgewerkschaft

01. August 2022, von «Redaktion»

Feuerwehren dürfen bei Fachkräftemangel und Ausbildungserfordernissen nicht allein gelassen werden

Symbolbild

Der seit langem bekannte Fachkräftemangel im Rettungsdienst spitzt sich weiter zu. Steigende Einsatzzahlen erfordern mehr Personal, mehr Fahrzeuge und mehr Wachen. Hinzu kommt, dass nach Einführung des Notfallsanitätergesetzes 2015 keine Rettungsassistenten mehr ausgebildet wurden. Die ersten Notfallsanitäter*innen aber erst 2018/2019 zur Verfügung standen. Darüber hinaus konzentrieren sich die meisten Rettungsdienste auf die Mitarbeiterbindung, weil sich die Kostenträger bisher weigerten, die Ausbildungskosten zu tragen, bis dies schließlich vom Land im Rettungsdienstegesetz geregelt wurde. Die Folge war, dass landesweit über viele Jahre nicht bedarfsgerecht ausgebildet wurde.
 
In Flensburg wurde das Problem früh erkannt und noch vor Klärung der Kostenträgerfrage mit den Krankenkassen, eine Ausbildungsoffensive gestartet. Die führte dazu, dass bereits 2016 begonnen wurde, verstärkt auszubilden. So konnten in den vergangenen 6 Jahren 52 Brandmeisteranwärter*innen ausgebildet werden. Seit 2017 werden auch Notfallsanitäter*innen ausgebildet. Allein in den vergangen 5 Jahren konnten so 12 Notfallsanitäter*innen ausgebildet werden. Das bringt die vorhandenen Ausbildungskapazitäten deutlich an die Belastungsgrenze.
 
Auf diese Weise ist es zwar gelungen, den Personalbedarf trotz neuer Aufgaben bei der Berufsfeuerwehr zu decken. Lediglich die Besetzung eines Rettungswagens musste bis Oktober dieses Jahres durch Personalgestellung über Promedica/Falck vorübergehend ausgelagert werden. Seit 5 Monaten ist der Fachkräftemangel beim Anbieter Falck ebenfalls sehr stark spürbar. Mittlerweile muss die Berufsfeuerwehr Flensburg auch unbesetzte Rettungsmittel der Firma Falck kompensieren und hat daher eine noch höhere Belastung der Mitarbeitenden.
 
Durch die veranlassten kommunalen Aktivitäten ist es in Flensburg noch immer gelungen, die Hilfe für die Bürgerinnen und Bürger aufrecht zu erhalten. Anders als in Berlin gelingt es in Flensburg immer Hilfe für die Menschen zu entsenden, da alle Rettungsmittel eingesetzt sind.
 
Auch die kommunale Arbeitsverdichtung ist an ihre Grenzen gekommen. Und nach mehr als 2 Jahren Pandemie sind die kommunalen Möglichkeiten und Reserven noch einmal deutlich geschrumpft.
 
Die von der Feuerwehrgewerkschaft beschriebenen Situation lässt sich auch aus Flensburger Sicht bestätigen. Die DFeuG legt den Finder in eine bundesweite Wunde. Viele Kommunen haben in den letzten Jahren vieles aus eigener Kraft gelöst, werden aber in den kommenden Monaten und Jahren ohne die Hilfe des Bundes und des Landes die Herausforderungen nicht bedarfsgerecht lösen können.
 
Gefragt sind nun neue Möglichkeiten, um dem ungebremsten Anstieg der Einsatzzahlen zu begegnen, eine Attraktivitätssteigerung des Berufsbildes Notfallsanitäter*innen, um die Fluktuationen zu begrenzen und die Bindung an den Beruf zu erhöhen.
 
Die Stadt Flensburg unterstützt daher die gewerkschaftliche Initiative und fordern ebenfalls von der Bundesregierung, dass sie die Kommunen bei der Aufrechterhaltung des Rettungsdienste- und Feuerwehrwesens nicht länger allein lässt.

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